Nebennierenerschöpfung

Deine Nebennieren arbeiten besonders „hart“, wenn du dich schon länger übermäßig gestresst, abgeschlagen oder müde fühlst. Deshalb könntest du unter Nebennieren-Erschöpfung leiden.

Lies weiter, wenn du dich körperlich schwach und müde fühlst.

Nebennierenerschöpfung – Was ist das?

In den meisten Fällen der Burnout-Erkrankung steht die Nebennieren-Erschöpfung im Mittelpunkt.

Es geht um das Stresshormon Cortisol, welches nicht mehr ausreichend produziert werden kann, wenn die Nebennieren erschöpft sind.

Eigentlich sind wir perfekt genetisch programmiert. Nur leider nicht für die heutige Zeit. Wenn wir extremen Stresssituationen ausgesetzt sind, können wir schnell reagieren und handeln. Läuft uns ein Tiger über den Weg, nehmen wir die Beine in die Hände, weil es um Leben und Tod geht. Es werden Stresshormone ausgeschüttet, die bewirken, dass wir einhundert Prozent Leistung abrufen und uns aus brenzligen Situationen befreien können. Das ist der Fight-or-Flight-Modus.

In Ruhephasen wird der Stress durch das Hormon Cortisol abgebaut.

Heute wird uns diese Programmierung zum Verhängnis. Durch die ständige Belastung und den konstanten Stress, schütten wir permanent Stresshormone aus. Wir kämpfen also stets um Leben und Tod – wir sind im Überlebensmodus gefangen.

Die Nebennieren, die Produzenten des Cortisols, erschöpfen mit der Zeit. Und so kann es passieren, dass die Bildung anderer wichtiger Hormone ebenfalls zurückgestellt wird. Denn unser Körper will in erster Linie Harmonie herstellen.

So können sich noch viele andere Einschränkungen ergeben. Zum Beispiel könnte ein Kinderwunsch nicht erfüllt werden, weil die Progesteron-Bildung und andere Hormone eingeschränkt sind.

Alles nur zum Stressabbau

Das andere wichtige Funktionen herabgesetzt werden, passiert zugunsten der Cortisolbildung und dem Stressabbau. Denn unser Körper möchte überleben. So sind wir programmiert. Er will den Stress loswerden, um Kräfte zu sammeln für das nächste „große“ Erlebnis.

Nur leider erleben wir pausenlos kleinen, mittelschweren und großen Stress. Die ständige Reizüberflutung, die Technisierung, W-Lan, die übermäßige geistige Spannung, der innere und äußere Druck – all das ohne Möglichkeiten der Ruhe und Entspannung.

Auch die Gefühle, wie Wut, Traurigkeit, Ärger, Scham, Schuld und weitere sind hier Stress-Macher. Sie halten uns in einem beengten und unschönen Zustand, der uns überwach hält. Unserer Gehirn bekommt durch diese Gefühle den Impuls uns in Alarmbereitschaft zu halten, falls der Tiger wieder angreift. Abschalten ist hier Fehlanzeige.

Das du es dir besser vorstellen kannst, kannst du dir das folgende Bild ausmalen: Wir leben heute so, als würden wir uns mit dem Säbelzahntiger eine Höhle teilen! Wir sind in ständiger Alarmbereitschaft gefangen.

Dazu kommt, wir nehmen uns keine Zeit zum Abschalten, weil wir glauben, dass das nicht geht: Keine Zeit ist die häufigste Lüge, die ich lese, höre und ja auch hin und wieder selbst denke.

ES IST EINE LÜGE. Es ist ein Programm, das wir selbst wählen!

Denn: Irgendwann ist unser Körper dem Stress nicht mehr gewachsen und die Nebennieren erschöpfen. Jetzt bist du gezwungen, dir die Zeit zu nehmen, um wieder gesund zu werden.

Wenn der Cortisolspiegel zu niedrig ist, schleichen sich

  • andauernde Müdigkeit,
  • Konzentrationsschwäche,
  • Schmerzen im Nacken und Rücken,
  • Frieren und Zittern,
  • depressive Verstimmungen und
  • andere Beschwerden ein, die sich mit der Zeit verstärken.

Auch die ungewollte Gewichtszunahme, für die kein erkennbarer Grund vorliegt, kann ein Symptom der Nebennieren-Erschöpfung sein.

Die häufigsten Symptome einer Nebennierenerschöpfung sind:

  • Es fällt dir schwer, morgens aus dem Bett zu kommen.
  • Du bist ständig müde, obwohl du ausreichend geschlafen hast.
  • Dein Essen ist dir häufig zu nüchtern und du „brauchst“ mehr Salz.
  • Du fühlst dich energielos.
  • Du hast das Gefühl, dass dir deine alltäglichen Aufgaben über den Kopf wachsen und du keine Kraft hast, sie zu bewältigen.
  • Du bist schnell gereizt, genervt und wütend.
  • Du brauchst sehr lang, um dich zum Beispiel von einer Erkältung zu erholen.
  • Du lehnst körperliche Zuneigung ab.
  • Dir ist schwindelig, wenn du schnell aufstehst.
  • Du denkst viel häufiger „Wozu das alles, hat doch eh keinen Sinn.“Glücklich sein oder dich vergnügen gelingt dir nicht.
  • Deine Menstruationsbeschwerden sind extrem.
  • Du kannst dich schlecht konzentrieren und schweifst schnell ab.
  • Du bist zerstreut und es fällt dir schwer, dich zu erinnern.
  • Deine Leistungsfähigkeit hat stark nachgelassen.

Kommen dir mehr als 5 Symptome bekannt vor?

Ist es schon 5 vor 12?

Lies weiter und erfahre, was du sofort tun kannst.

Ist Burnout gleich Nebennierenerschöpfung?

Ja. Absolut. Jeder von Burnout Betroffene leidet unter einer Nebennieren-Erschöpfung! Aber nicht jeder, der unter Nebennieren-Erschöpfung leidet, hat einen Burnout.

Für mich ist das eine logische Schlussfolgerung. Denn, würden deine Nebennieren weiterhin Cortisol in den Mengen produzieren, wie du es brauchst, um deinen Stress abzubauen, hättest du keinen Burnout.

Leider wird dem medizinisch noch nicht ganz so viel beigemessen. Das ist schade, aber kein Grund zu verzweifeln.

Denn die Nebennieren sind nur erschöpft und nicht degeneriert. Das heißt, dass du sie unterstützen kannst, um wieder in die harmonisch und für dich zu arbeiten.

Reine Stressreduktion und Entspannungsverfahren reichen oft nicht aus

Einfach mal ausruhen und in den Urlaub fahren, reicht leider nicht aus. 

Nach dem Urlaub fühlst du dich vielleicht wieder etwas gestärkt, aber es hat sich an sich nichts in deinem Leben geändert. 

Mit voller Kraft voraus und Elan steuerst du in die nächste Erschöpfungswelle. So retten sich viele Menschen von Urlaub zu Urlaub, bis irgendwann der große Knall kommt und sie zusammenbrechen.

Sind die Nebennieren geschwächt, ist der Körper geschwächt. Die Energie, die du über deine Ernährung zu dir genommen hast, kam immer weniger in den Körperzellen an, weil sie sofort umgesetzt wurde in Energie für die Cortisol-Produktion.

Deine Körperzellen sind also leer. Jetzt kannst du dir sicher vorstellen, dass ein 14-tägiger Urlaub keine Nebennieren-Erschöpfung ausheilen kann.

Meistens entwickelt sich die Nebennieren-Erschöpfung über viele Jahre und ist daher besonders heimtückisch. Sie schleicht sich ein und als Betroffene*r merkst du es erst recht spät.

Und was halt bei uns Menschen ganz üblich ist: Leider muss der Körper schon mit recht großen Zaunpfählen winken, bevor wir reagieren.

Ich bin eher für die Prävention, als die lange Heilungszeit. Weil ich weiß, wieviel Lebenszeit wir einbüßen, wenn wir nur mit einem viertel unserer Kraft und Energie leben, wenn wir erschöpft sind.

Ich hoffe, du denkst nicht gerade: „Wenn ich noch ein viertel hätte…“

Du bist nicht nur dein Körper

Dein Körper ist dein wichtigstes Gut – ein Heiligtum. Leider sehen wir Menschen das erst, wenn irgendwas nicht mehr so gut funktioniert. Richtig?

Das erste und wichtigste im Heilungsprozess ist genau das zu sehen, zu fühlen und die Entscheidung für dich zu treffen. Nur mit einer Entscheidung, entwickelst du die Bereitschaft Veränderungen hervorzurufen.

Beginne deinen Körper zu würdigen und verändere deine Gedanken.

4 Punkte, die du ab jetzt beachten darfst

Lass es erst gar nicht so weit kommen und verbessere deine Lebensqualität und den Umgang mit dir selbst.

Punkt 1: Ernähre dich vitalstoff-reich, um deine Nebennieren zu stärken!

Ohne eine gute Versorgung mit vitalstoffreicher Kost, können sich deine Nebennieren nicht erholen! Mit der passenden Ernährung baust du dir eine Basis auf, mit der es viel leichter ist auch an anderen Themen zu arbeiten. Einfach nur, weil dein Körper mehr Energie hat. Leider wollen viele Menschen diesen Schritt überspringen, weil es sich anstrengend anfühlt.

Denke eher daran, was du dadurch gewinnen kannst. Ich sehe immer wieder Menschen, die diesen ersten Schritt überspringen und sich dann wundern, dass es nicht funktioniert.

Das ist genauso, als würdest du ein Haus ohne Fundament bauen.

In meinem ANTISTRESS-FOOD Kochbuch habe ich über 50 Rezepte zusammengestellt, die speziell die Nebennieren unterstützen und deinen Körper ins Gleichgewicht bringen.

Der dazugehörige Kurs beginnt am 08.Januar 2024. Hier kannst du dich anmelden.

Punkt 2: Nimm ein leichtes Bewegungsprogramm in deinen Alltag auf!

Auch, wenn du glaubst, du bist zu schwach und deine Muskeln können nicht mehr, solltest du dich ein bisschen bewegen. Beachte, dass dich die Bewegung nicht zu sehr anstrengt oder dich gar überlastet. Am besten in der Natur, um die Wirkung des blauen Himmels und der Sonne zu nutzen. Denn die Serotonin-Bildung wird schon angeregt, sobald das natürliche Tageslicht das Auge erreicht.

Sei hier achtsam mit dir und höre auf die Zeichen deines Körpers. Die Nebennieren brauchen leichte körperliche Bewegung, um sich zu aktivieren und sich zu regenerieren.

Punkt 3: Beseitige so viele Stressfaktoren wie möglich.

Nicht nur die äußeren Stressfaktoren, die ständige Überforderung oder die Arbeit, sondern auch deine eigenen inneren Einstellungen zum Stress. Denn es kommt immer darauf an, wie du auf den Stress auf der Arbeit reagierst. Die Emotionen sind die Auslöser für die Erschöpfung. Denn die Emotionen sind immer körperlich spürbar.

Genauso können Bakterien und Viren Stress im Körper verursachen, der unbedingt beseitigt werden muss. Wenn du also unter immer wiederkehrenden Erkältungen oder anderen Infektionen leidest, muss das unbedingt medizinisch behandelt werden und ausheilen.

Punkt 4: Erlaube dir, dich zu erholen und nutze dabei die Bildung der richtigen Hormone!

Der Körper braucht Regenerations-Phasen. Die Regeneration des Körpers findet im Schlaf statt. Du solltest also auf ausreichend Schlaf achten. Achte auch darauf in einem dunklen Raum zu schlafen. Führe abendliche Rituale ein, um in die Ruhe und Entspannung zu kommen. Lass Fernsehen und alle W-Lan-Geräte aus, um Stress am Abend zu vermeiden!

 

Ich wünsche dir alles Liebe und Gute.

Deine Kerstin

1 Kommentar

  1. Merle

    Liebe Kerstin,
    ein richtig interessanter Artikel, dieser Zusammenhang zu der Nebenniere war mir bisher unbekannt. Danke für die Tips, ich versuche sie weiterhin in meinen Alltag zu integrieren 🙂
    Liebe Grüße, Merle

    Antworten

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